© Jo Kleindl
Sie hält seit 2017 den deutschen Rekord über 200m Rücken (2:07,63 Minuten), für die Olympiaqualifikation hätte sie sogar fast zwei Sekunden langsamer sein dürfen. Doch Lisa Graf hatte in diesem Jahr leider keine Chance, sich den Traum von Tokio und ihren zweiten Spielen nach Rio 2016 erfüllen. Die 28-Jährige wurde ausgebremst von einer Covid19-Infektion im Januar. Ihr Körper hat seither mit den Langzeitfolgen zu kämpfen. Zuverlässig abrufen ließ sich die gewohnte Leistungsfähigkeit so einfach nicht mehr. Nun hat Graf, die für den Olympiatraum extra noch einmal aus Leipzig an den Berliner Bundesstützpunkt zurückgekehrt war, auf Instagram ihr Karriereende bekannt gegeben.
“Da Tokio für mich der letzte Stopp meiner Leistungssportkarriere sein sollte, werde ich mich deshalb jetzt aus dem Wettkampfsport zurückziehen und mich auf meine hundertprozentige Genesung, sowie mein Studium konzentrieren.“
Gleich nach der Olympiaqualifikation Mitte April hatte sie sich trotz erfüllter EM-Norm auch bereits für den Verzicht auf die Titelkämpfe in Budapest entschieden. „Ich wurde Mitte Januar positiv auf Corona getestet und mein Körper hatte mit dem ein oder anderen Symptom zu kämpfen. Danach lag ein langer und steiniger Weg im Training vor mir. Gemeinsam mit meinem Trainer Lasse Frank, gelang es mir, mich so gut es ging zurückzukämpfen. Doch leider plagten bzw. plagen mich auch jetzt noch Beschwerden, welche auf COVID zurückzuführen sind. Aus diesem Grund habe ich mich auch gegen eine Teilnahme bei den Europameisterschaften entschieden. Da Tokio für mich der letzte Stopp meiner Leistungssportkarriere sein sollte, werde ich mich deshalb jetzt aus dem Wettkampfsport zurückziehen und mich auf meine hundertprozentige Genesung, sowie mein Studium konzentrieren“, schrieb Lisa Graf nun auf Instagram.
Rekordhalterin Lisa Graf beendet Karriere und bedankt sich bei allen Unterstützer*innen
Für den Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) war Lisa Graf oft erfolgreich international gestartet. So war die mehrfache Deutsche Meisterin unter anderem EM-Vierte 2018 und WM-Neunte 2015 geworden. Und dass sie auch ein feiner Mensch ist, zeigen auch ihre Abschiedsworte auf Instagram. Da bedankt sie sich beim DSV, der Bundeswehr, bei der Sporthilfe, ihrem Verein, ihrem Trainer und allen anderen für die Unterstützung während ihrer Laufbahn. „Ohne Euch könnte ich nicht auf all meine Erfolge, Erfahrungen und vor allem auch schöne Zeiten zurückblicken“, betonte Lisa Graf. Beim DSV ist man nicht weniger dankbar für die Zusammenarbeit. „Wir wünschen Lisa zuallererst gute Genesung, aber natürlich auch viel Erfolg für die Zeit nach dem Sport“, sagte Bundestrainer Hannes Vitense.