© Jo Kleindl
Zum Auftakt der Olympiaqualifikation im Beckenschwimmen in Heidelberg haben sich David Thomasberger und Fabian Schwingenschlögl in die Rekordbücher des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) eingetragen und dabei auch die geforderten Normzeiten für die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli – 08. August) unterboten.
“Nach einer langen Zeit ohne Wettkämpfe war das ein starker erster Tag. Wir sehen, dass unsere Trainer*innen mit ihren Schützlingen gut gearbeitet haben und können uns im weiteren Verlauf der Olympiaqualifikation sicher noch einiges erwarten.““
Thomasberger (SSG Leipzig) hatte die nationale Bestmarke über 200m Schmetterling bereits im Vorlauf auf 1:55,51 Minuten verbessert, im Finale steigerte sich der 25-Jährige dann noch einmal auf 1:55,04. Die Tokio-Norm (1:56,30) verfehlt hat am Samstag dagegen der bisherige Rekordhalter Ramon Klenz (SG Neukölln/1:58,21), aber wie allen anderen bleiben ihm dafür ja noch zwei weitere Wochenenden Zeit. Der seit 01. April laufende Qualifikationszeitraum endet mit der DSV Olympiaqualifikation in Berlin (16. -18. April) als finalem Höhepunkt.
Zur Olympianominierung vorgeschlagen werden anschließend die zwei schnellsten Normzeiterfüller*innen in jeder der 28 olympischen Einzeldisziplinen, dazu sind sieben Staffeln zu besetzen. Allerdings haben Florian Wellbrock, Sarah Köhler (jeweils 800m und 1500m Freistil), Franziska Hentke (200m Schmetterling), Laura Riedemann (100m Rücken), Marius Kusch (100m Schmetterling), Marco Koch (200m Brust), Philip Heintz (200m Lagen) und Jacob Heidtmann (400m Lagen) aufgrund ihrer WM-Erfolge 2019 oder Normerfüllungen im Frühjahr 2020 die Olympiatickets bereits sicher.
Mit der Reise nach Japan darf nun auch Fabian Schwingenschlögl (Neckarsulmer Sport-Union) ernsthaft planen. Der 29-Jährige stellte in 58,95 Sekunden ebenfalls einen deutschen Rekord über 100m Brust auf. Die bisherige Bestmarke (59,15) hatte der Essener Hendrik Feldwehr 2009 noch im Hightechanzug aufgestellt.
Schwingenschlögl und Thomasberger mit Rekord zur Olympianorm, unter der DSV-Vorgabe für Tokio blieb in Heidelberg am Samstag auch noch Leonie Kullmann (SG Neukölln), über 400m Freistil lieferte die 21-Jährige in 4:07,44 Minuten Maßarbeit ab und blieb um sechs Hundertstel unter der Olympia-Vorgabe.
„Nach einer langen Zeit ohne Wettkämpfe war das ein starker erster Tag“, freute sich Bundestrainer Hannes Vitense. „Wir sehen, dass unsere Trainer*innen mit ihren Schützlingen gut gearbeitet haben und können uns im weiteren Verlauf der Olympiaqualifikation sicher noch einiges erwarten.“
Zoe Vogelmanns Altersklassenrekord lässt auf Tokio hoffen
Über 1500m Freistil verpasste Celine Rieder (Neckarsulmer Sport-Union) in 16:21,00 Minuten die Tokio-Norm nur um fünf Sekunden, erfüllte damit aber die Richtzeit für eine EM-Teilnahme im Mai in Budapest. Das gilt auch für Christian Diener (SC Potsdam), der sich nach einem guten Vorlauf über 200m Rücken (1:57,99) im Finale am Nachmittag (1:58,79) dann aber nicht mehr in Richtung Olympianorm (1:57,00) steigern konnte. Mit etwas mehr Ruhe kann der Olympiafinalist von 2016 die Hürde aber sicher noch nehmen.
Auch Annika Bruhn (Neckarsulm) über 100m Freistil (morgens 54,51 Sekunden, abends 55,00) erhofft sich in den kommenden Rennen noch einige Steigerungen. Ebenfalls für die EM qualifiziert ist bereits Zoe Vogelmann. Die 17-Jährige vom SV Nikar Heidelberg schwamm über 200m Lagen erneut Alterklassenrekord (2:12,12) und näherte sich der Tokio-Norm so bis auf 2,2 Zehntelsekunden an. Auch die 18-jährige Kim Herkle (SV Cannstatt/2:14,15) sicherte sich bereits das EM-Ticket.