Genialer Freitag für den Deutschen Schwimm-Verband: Zusätzlich gewinnen Nina Holt und Maya Werner in Polen am Freitagabend jeweils Bronze.
© privatIsabel Gose (r.) und Maya Werner freuen sich über Gold und Bronze über 800m Freistil
Was für ein grandioser Abend für den Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Lublin (POL) Isabel Gose und Anna Elendt gewannen am Freitag Gold, dazu durften sich Nina Holt und Maya Werner auch noch mit Bronze schmücken.
Alle EM-Ergebnisse samt Zeitplan
Bereits zum zweiten Mal ganz oben auf das Podest bei diesen Titelkämpfen schaffte es dabei Isabel Gose. Dem Europarekord über 400m Freistil zum Auftakt ließ die 23-Jährige vom SC Magdeburg drei Tage später nun noch einen deutschen Rekord im 800m-Rennen folgen. In 8:01,90 Minuten drückte sie ihre Bestmarke noch einmal über drei Sekunden und schlug diesmal sehr deutlich vor ihrer Dauerrivalin Simona Quadarella (ITA/8:03,00) an.
Isabel Gose holt ihre Teamkollegin bei der Hymne mit aufs oberste Podest
Der zwischenzeitliche Ausstieg aus dem 200m-Wettbewerb erwies sich damit als goldrichtige Entscheidung. „Ich hatte mir vorgenommen, auf den letzten 200 Metern aufs Tempo zu drücken und hatte dann tatsächlich auch die Power dafür. Ich bin sehr glücklich, hier gleich zwei Goldmedaillen mit nach Hause nehmen zu können.“ Dort bleibt erst einmal nicht viel Zeit zu feiern, kommende Woche tritt Gose nämlich bei einem Einladungswettkampf in Australien an.
Gose Vereinskollegin Maya Werner pulverisierte im 800m-Rennen ihre bisherige Kurzbahn-Bestzeit um mehr als 20 Sekunden und sicherte sich in 8:14,41 souverän Bronze. Zur Belohnung wurde sie von ihrer Freundin und Trainingspartnerin beim Abspielen der deutschen Hymne dann mit aufs oberste Podest geholt.
Für Maya Werner erfüllt sich ein Karrieretraum
„Ich bin total ergriffen in diesem Moment. International eine Einzelmedaille zu gewinnen, war immer ein Traum von mir“, gestand die 20-Jährige hinterher. Werner war innerhalb der letzten zwölf Monate bereits Militär-Weltmeisterin und U23-Europameisterin geworden, hatte ins Singapur auch erstmals ein WM-Finale der offenen Klasse erreicht. Da darf man getrost von einer besonderen Saison sprechen.
Zuvor war bereits Anna Elendt in eine deutsche Fahne eingewickelt am Beckenrand zu sehen gewesen. Nachdem die Langbahn-Weltmeisterin bei „ihren“ 100m Brust die erhoffte Medaille noch um eine winzige Hundertstelsekunde verfehlt hatte, war sie zwei Tage später über die 200m Brust dann einfach nicht zu schlagen. Bei der Hälfte des Rennens setzte sich die 24-Jährige von der SG Frankfurt an die Spitze des Feldes und schwamm mit kräftigen Zügen unaufhaltsam dem Feld davon. Mit 2:18,16 Minuten lag Elendt am Ende klar vor Angharad Evans (GBR/2:18,90) und Kotryna Teterevkova (LTU/2:19,30).
© pa/XinhuaNun ist sie auch Kurzbahn-Europameisterin: WM-Überraschungssiegerin Anna Elendt mit der deutschen Fahne
Anna Elendt im ersten 200m-Finale einer internationalen Meisterschaft gleich erfolgreich
„Ich bin begeistert, denn das hier war schließlich mein erstes 200m-Finale bei so einer Meisterschaft, ich trainiere ja erst seit eineinhalb Jahren auch für diese Distanz“, sagte Elendt. „Daher war ich auch ein wenig nervös. Aber ich konnte mit dem Druck umgehen, hier als Schnellste gemeldet zu sein. Und den Plan, den mir meine Trainerin mitgegeben hatte, dann vollständig umsetzen.“
Begonnen hatte der Finalabschnitt mit den 100m Rücken. Hier erkämpfte sich Nina Holt ihre erste internationale Einzelmedaille in ungewohnter Lage. Die 22-Jährige war bislang nämlich vor allem als Deutschlands schnellste Freistilsprinterin bekannt, zeigte in Polen nun aber auch beim Rückenschwimmen Weltklasse-Qualitäten. Am Tag zuvor hatte sie den deutschen Rekord um sieben Zehntel auf 56,60 Sekunden gedrückt, im Finale war sie mit 56,72 dann kaum langsamer und belegte damit hinter Lauren Cox (GBR/56,51) und Maaike de Waard (NED/56,62) Rang drei.
Kurzbahn-EM 2025: DSV-Ergebnisse am 05. Dezember
| Uhrzeit (MESZ) | Strecke | DSV-Starter*innen | Zeit | Platzierung im Abschnitt |
|---|---|---|---|---|
| Finals (ab 19:00 Uhr) | 100m Rücken Frauen | Nina Holt (SC Magdeburg) | 56,72 | 3. |
| 200m Brust Frauen | Anna Elendt (SG Frankfurt) | 2:18,16 | 1. | |
| 200m Brust Männer | Jeremias Pock (1. FCN Schwimmen) | 2:04,52 | 6. | |
| 800m Freistil Frauen | Isabel Gose (SC Magdeburg) | 8:01,90 | 1. | |
| Maya Werner (SC Magdeburg) | 8:14,41 | 3. | ||
| 100m Schmetterling Frauen | Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) | 55,83 | 6. | |
| 200m Lagen Frauen (HF) | Linda Roth (SC Magdeburg) | 2:08,99 | 10. | |
| Noelle Benkler (SV Nikar Heidelberg) | 2:09,30 | 13. | ||
| 200m Lagen Männer (HF) | Cedric Büssing (SG Essen) | 1:55,76 | 13. | |
| 100m Freistil Frauen (HF) | Nina Holt (SC Magdeburg) | 52,56 | 8. | |
| Vorläufe (ab 10:00 Uhr) | 200m Lagen Frauen | Noelle Benkler (SV Nikar Heidelberg) | 2:09,94 | 11. |
| Linda Roth (SC Magdeburg) | 2:10,85 | 16. | ||
| 200m Lagen Männer | Cedric Büssing (SG Essen) | 1:56,21 | 14. | |
| 800m Freistil Männer | Johannes Liebmann (SC Magdeburg) | 7:30,94 JWR | 1. | |
| Oliver Klemet (SG Frankfurt) | 7:36,34 | 6. | ||
| Florian Wellbrock (SC Magdeburg) | 7:47,73 | 18. | ||
| 100m Freistil Frauen | Nina Holt (SC Magdeburg) | 52,51 | 6. | |
| Nina Jazy (SG Essen) | 53,66 | 25. | ||
| Julianna Dora Bocska (SG Essen) | 54,07 | 30. | ||
| 100m Freistil Männer | Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg) | 47,04 | 20. | |
| Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg) | 47,54 | 33. | ||
| Timo Sorgius (SSG Leipzig) | 47,59 | 36. |
© Jo KleindlSprinterin Nina Holt schwimmt nun auch beim Rückenschwimmen Rekorde
Nina Holt wollte nur Spaß haben und gewinnt dabei eine Medaille
„Ich bin natürlich total glücklich mit diesem Ergebnis, denn die 100 Meter Rücken waren bisher nicht wirklich mein Ding. Aber ich mag halt die Kurzbahn mit ihren Unterwasserphasen“, freute sich Holt. „Eigentlich wollte ich bei meinem Rückenstart hier nur ein wenig Spaß haben, aber dann habe ich in Vorlauf und Halbfinale gemerkt, dass da vielleicht etwas geht. Toll, dass es nun tatsächlich geklappt hat.“ Anschließend sicherte sich Holt dann auch noch einen Platz über 100m Freistil am Samstagabend (ab 19:00 Uhr im Livestream bei Eurovisionsport.com oder in der gleichnamigen App).
Richtig rund machten den Abend dann noch die beiden sechsten Plätze von Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) über 100m Schmetterling (55,83 Sekunden) und Jeremias Pock (1.FCN Schwimmen) über 200m Brust (2:04,52). Köhler lag dabei bis kurz vor Schluss ebenfalls auf Medaillenkurs, hatte beim Anschlag dann aber etwas unglücklich das Nachsehen. Siegerin wurde erneut Martine Damborg (DEN/55,52), wie schon beim 50m-Sprint mit Junioren-Europarekord. EM-Debütant Pock zeigte wieder einen sehr couragierten Auftritt, konnte das Tempo aus dem Halbfinale (2:03,06) auf den letzten 50 Metern aber nicht mehr halten. Der Titel ging hier überraschend an Carles Coll Marti (ESP/2:00,86), der den Weltrekordler Caspar Corbeau (NED/2:01,27) niederrang.
Zum Livestream auf Eurovisionsport
Im Halbfinale über 200m Lagen belegten Linda Roth (SC Magdeburg/2:08,99 Minuten) und Noelle Benkler (SV Nikar Heidelberg/2:09,30) die Plätze zehn und 13. An ihrem 18. Geburtstag verbesserte Benkler damit zum zweiten Mal an diesem Tag den deutschen Jahrgangsrekord. Ebenfalls auf Rang 13 kam auf dieser Strecke Cedric Büssing (SG Essen/1:55,76).
Kurzbahn-EM 2025: DSV-Ergebnisse am 06. Dezember
| Uhrzeit (MESZ) | Strecke | DSV-Starter*innen | Zeit | Platzierung im Abschnitt |
|---|---|---|---|---|
| Finals (ab 19:00 Uhr) | 800m Freistil Männer | Johannes Liebmann (SC Magdeburg) | 7:30,47 | 4. |
| Oliver Klemet (SG Frankfurt) | 7:35,71 | 6 | ||
| 50m Rücken Männer (HF) | Vincent Passek (Berliner TSC) | 23,49 | 14. | |
| Ole Braunschweig (SG Neukölln Berlin) | 23,73 | 16. | ||
| 50m Brust Frauen (HF) | Anna Elendt (SG Frankfurt) | 29,64 | 8. | |
| 50m Brust Männer (HF) | Melvin Imoudu (Potsdamer SV) | 25,94 | 4. | |
| Malte Gräfe (Potsdamer SV) | 26,16 | 7. | ||
| 100m Freistil Frauen | Nina Holt (SC Magdeburg) | 52,16 | 6. | |
| Vorläufe (ab 10:00 Uhr) | 50m Rücken Männer | Ole Braunschweig (SG Neukölln Berlin) | 23,27 | 6. |
| Vincent Passek (Berliner TSC) | 23,64 | 16. | ||
| 50m Brust Frauen | Anna Elendt (SG Frankfurt) | 29,98 | 10. | |
| Lena Ludwig (SV Nikar Heidelberg) | 30,94 | 30. | ||
| 50m Brust Männer | Melvin Imoudu (Potsdamer SV) | 26.06 | 5. | |
| Malte Gräfe (Potsdamer SV) | 26,35 | 10. | ||
| 50m Freistil Frauen | Nina Jazy (SG Essen) | 24,57 | 25. | |
| Julianna Dora Bocska (SG Essen) | 24,85 | 30. | ||
| 50m Freistil Männer | Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg) | 21,37 | 19. | |
| 200m Schmetterling Frauen | Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) | 2:15,48 | 16. | |
| 200m Schmetterling Männer | Jarno Bäschnitt (Team Bochum) | 1:56,44 | 24. | |
| 1500m Freistil Frauen | Maya Werner (SC Magdeburg) | 16:08,32 | 7. | |
| Fabienne Wenke (SV Nikar Heidelberg), | 16:21,28 | 14. | ||
| Julia Ackermann (SC Chemnitz 1892) | 16:23,71 | 15. |