© Jo Kleindl
Die aktuellen Reisebeschränkungen in Deutschland beeinflussen auch die Vorbereitung der deutschen Wasserballer auf das Olympia-Qualifikationsturnier vom 14. – 21. Februar in Rotterdam (NED). Das DSV-Team trainiert mit Hannover statt Brasilien. Eigentlich sollte die Mannschaft des WM-Achten beim letzten Lehrgang in der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf in dieser Woche Gesellschaft durch die Nationalmannschaft Brasiliens bekommen. Neben gemeinsamen Trainingseinheiten war zum Abschluss am 10. Februar auch ein offizielles Länderspiel angesetzt. Seit Samstag gelten jedoch die Einreisebeschränkungen für Personen aus Risikoländern, in denen die als hochansteckend geltende Coronavirus-Mutanten grassieren – darunter auch Brasilien. Das Team der Südamerikaner kann daher nicht wie geplant anreisen.
Alles war schon organisiert
Erst einen Tag vor Inkrafttreten hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer am vergangenen Freitag die neuen Regelungen verkündet. In einem Schriftwechsel mit dem brasilianischen Verband und den Bundesbehörden wurde versucht, den Brasilianern eine Einreise zu ermöglichen. Ohnehin hätte für sie zunächst eine fünftägige Quarantäne in einem Hotel in Düsseldorf angestanden, bevor sie in Warendorf dazugestoßen wären.
“Wir haben Verständnis für die Auflagen der Bundesregierung. Die Gesundheit aller Beteiligten steht auch für uns immer an erster Stelle. So kurzfristig, wie man die Einreisebeschränkungen bekanntgegeben hat, wurde uns jedoch die Möglichkeit genommen zu reagieren”
„Unsere Vorbereitung wird dadurch gestört. Die anderen Mannschaften, die an der Olympiaqualifikation teilnehmen, haben sich Trainingspartner gesucht und sich gemeinsam in eine Blase begeben. So wie wir es auch mit den Brasilianern vorhatten. Unser Teammanagement hatte das schon alles in Übereinstimmung mit den Hygienerichtlinien organisiert“, sagt Bundestrainer Hagen Stamm.
Der deutsche Meister hilft aus
Stattdessen springt nun vom 06. – 09. Februar erneut der deutsche Meister Waspo 98 Hannover als Sparringspartner ein, um das Niveau in den Einheiten hochzuhalten. „Ich bin Waspo-Trainer Karsten Seehafer sehr dankbar, dass er das bereits zum zweiten Mal kurzfristig ermöglicht“, sagt Stamm. Ende Januar hatte Hannover nach der Absage des Vorbereitungsturniers in Montenegro schon einmal als Trainingspartner ausgeholfen.
DSV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen sagt: „Es zeigt sich unter den Bedingungen der Pandemie immer mehr, wie schwierig sich für die Athlet*innen eine chancengleiche und faire Vorbereitung unter gleichen Bedingungen auf die Olympischen Spiele in Tokio gestaltet. Mein Kompliment an die Wasserball-Nationalmannschaft, wie sie mit diesen Herausforderungen umgeht und weiterhin das große Ziel der Olympiaqualifikation angeht.“
Nicht mehr dabei sind beim laufenden Lehrgang Ferdinand Korbel und der zuletzt erkrankte Reiko Zech (beide OSC Potsdam). Aktuell stehen damit noch 17 Spieler im DSV-Aufgebot. 15 von ihnen wird der Bundestrainer letztlich nach Rotterdam mitnehmen. Dort startet das Olympia-Qualifikationsturnier am 14. Februar mit der Partie gegen Gastgeber Niederlande.