Lukas Märtens siegt mit erneuter Weltklasse und lobt Fans in Berlin

Philip Häfner
Philip Häfner
20:26

Lukas Märtens zieht bei der Schwimm-DM in Berlin alle Blicke auf sich – doch nicht nur er sorgt für schnelle Zeiten. Wer sich noch für die WM empfehlen konnte und wie sich die deutsche Schwimmelite auf Paris vorbereitet, zeigt dieser spannende Rückblick.

Bereits vor dem Rennen über 400m Freistil waren bei den Deutschen Schwimm-Meisterschaften in Berlin alle Augen auf Lukas Märtens gerichtet. Viele Besucher*innen waren am Donnerstag wohl vor allem wegen ihm in die Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) gekommen. Der Olympiasieger von Paris (FRA) ist das Aushängeschild des deutschen Schwimmsports, das Interesse an seiner Person ist durch den jüngsten Weltrekord vor gut zwei Wochen in Stockholm (SWE) nochmals gestiegen. „Ich glaube, so eine volle Halle habe ich in Deutschland noch nie gesehen. Vielleicht hat das letzte Jahr auch ein bisschen was bewirkt. Ich hoffe, der Trend geht weiter, dass immer mehr Leute wieder auf das Schwimmen aufmerksam werden“, sagte Märtens.

Live dabei sein

Er selbst hat daran großen Anteil. Mitte April war er in Schweden als erster Mensch auf dieser Strecke unter 3:40 Minuten geblieben, mit 3:39,96 hatte er dort die seit 2009 bestehende Weltbestmarke von Paul Biedermann aus den Rekordlisten getilgt. Ganz so schnell wurde es dieses Mal nicht, trotzdem bot der Magdeburger seinen Fans eine erneute Kostprobe seines Könnens. Märtens siegte zum DM-Auftakt in 3:40,61 Minuten – eine Zeit, die auch international bei so gut wie jedem Wettkampf zu Platz eins gereicht hätte. Damit bewies Deutschlands Vorzeigeschwimmer eindrucksvoll, auf welchem hohem Niveau er sich aktuell bewegt.

Ich hoffe, der Trend geht weiter, dass immer mehr Leute wieder auf das Schwimmen aufmerksam werden.

Der Olympiasieger bestätigt in Berlin seine Top-Form

„Zwei solche Rennen innerhalb von drei Wochen, das muss man erst mal so hinkriegen, deswegen bin ich sehr zufrieden“, sagte er. „Damit habe ich ehrlich gesagt selbst nicht gerechnet. Aber umso besser, dass wir wieder gut dabei sind. Mal schauen, was dann im Sommer so geht.“

© Jo Kleindl

Märtens‘ momentane Topform ist auch deshalb beeindruckend, weil er sich nach seinem Olympiasieg bekanntlich eine längere Pause gegönnt hatte und erst relativ spät wieder ins Training eingestiegen war. Nun zahlt sich die harte Arbeit der vergangenen Jahre aus. „Bernd (sein Trainer Bernd Berkhahn, Anm. d. Red.) ist für mich der beste Trainer in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa“, sagte Märtens, die Leistungen wie in Stockholm oder jetzt bei der DM kämen ja nicht von irgendwo. „Ich bin da langsam rangeführt worden an die Weltspitze, an das Top-Niveau. Mittlerweile habe ich mich da, würde ich sagen, etabliert, und das auch durch so eine Zeit wie heute nochmal bestätigt.“

Alle Ergebnisse der DM Schwimmen

Außer Märtens hatten vor dem Finale noch drei weitere deutsche Schwimmer den vom Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) geforderten Richtwert für die Weltmeisterschaften in Singapur (11. Juli – 03. August) unterboten, wobei Sven Schwarz (Waspo 98 Hannover) nach erfolgreicher Normerfüllung im Vorlauf auf den Endlauf verzichtet hatte. Im Duell um den zweiten WM-Startplatz hatte am Ende Oliver Klemet (SG Frankfurt) die Nase vorn, er behauptetet sich mit 3:43,43 vor Florian Wellbrock (SC Magdeburg/3:46,44). „Ich bin sehr zufrieden. Erst vor paar Tagen hatte ich die zehn Kilometer und das Knock-Out-Rennen im Freiwasser, das hat schon viel Energie gekostet. Deswegen bin ich froh, dass ich jetzt nochmal so schnell schwimmen konnte“, sagte Klemet.

Konkurrenz belebt das Geschäft.

Isabel Gose und Maya Werner ebenfalls mit schnellen Zeiten zur WM

Bei Olympia war sie direkt nach dem Goldrennen von Lukas Märtens dran gewesen, diesmal durfte Isabel Gose über 400m Freistil vorlegen. Und auch sie schwamm abermals eine schnelle Zeit. In 4:03,65 Minuten verbesserte die 22-Jährige vom SC Magdeburg ihre Saisonbestzeit um 1,3 Sekunden, dahinter konnte sich auch Maya Werner (SC Magdeburg/4:06,04) nochmals steigern. Die WM-Norm (4:08,70) hatten beide schon vorher erfüllt.

© Jo Kleindl

„Das war ein solides Rennen, die Zeit ist schon mal ganz in Ordnung“, sagte Gose. Und meinte über ihre Teamkollegin: „Konkurrenz belebt das Geschäft. Wir können uns im Training gegenseitig pushen, und es macht Spaß, in einem Wettkampf zu sehen, dass es klappt.“ Schließlich hat auch sie selbst weiterhin hohe Ziele, nachdem sie im vergangenen Jahr mit Olympiabronze, drei WM-Medaillen auf der Langbahn und dem WM-Titel auf der Kurzbahn bereits eine grandiose Saison erlebt hat. „Letzte Saison lief so souverän für mich. Und dann möchte man den Schwung natürlich mitnehmen, um dieses ganze Gefühl noch mal erleben zu dürfen.“

DSV-Normzeiten für die WM 2025

NormerfüllungenFrauenStreckeMännerNormerfüllungen
24,8050m Freistil22,00
Nina Holt 53,8154,20100m Freistil48,20Josha Salchow 48,02
1:57,10200m Freistil1:46,30Lukas Märtens 1:44,25
Isabel Gose 4:03,65
Maya Werner 4:06,04
4:08,70400m Freistil3:47,00Gesetzt: Lukas Märtens
Oliver Klemet: 3:43,40
Florian Wellbrock 3:45,29
Sven Schwarz 3:46,71
Isabel Gose 8:24,648:31,80800m Freistil7:47,10Sven Schwarz 7:38,12
Lukas Märtens 7:39,10
Florian Wellbrock 7:41,10
Oliver Klemet 7:44,92
Gesetzt: Isabel Gose16:15,801500m Freistil14:57,50Florian Wellbrock 14:38,27
Oliver Klemet 14:43,01
Sven Schwarz 14:52,62
Johannes Liebmann 14:57,00
Gesetzt: Angelina Köhler58,00100m Schmetterling51,60Luca Nik Armbruster 51,21
Josha Salchow 51,28
2:09,40200m Schmetterling1:55,70
59,90100m Rücken53,50
Lise Seidel 2:10,762:11,50200m Rücken1:57,60
Anna Elendt 1:05,721:06,80100m Brust59,70Gesetzt: Melvin Imoudu
Lucas Matzerath 59,19
2:25,60200m Brust2:10,60
2:11,40200m Lagen1:58,10
4:41,90400m Lagen4:15,50Cedric Büssing 4:13,56
3;38,65
Nina Holt 53,81
Nina Jazy 54,71
Julianna Dora Bocska 54,87
Nicole Maier 55,26

3:39,794x100m Freistil3:15,403:13,61
Josha Salchow 48,02
Rafael Miroslaw 48,36
Kaii Liam Winkler 48,41
Luca Nik Armbruster 48,82
7:54,94
Nina Holt 1:58,33
Isabel Gose 1:58,38
Maya Werner 1:58,81
Julia Mrozinski 1:59,42
7:57,504x200m Freistil7:09,957:05,71
Lukas Märtens 1:44,25
Timo Sorgius 1:46,88
Jarno Bäschnitt 1:47,10
Rafael Miroslaw 1:47,48
3:56,50
Lise Seidel 1:00,64
Anna Elendt 1:05,72
Angelina Köhler 56,33
Nina Holt 53,81
4:01,374x100m Lagen3:35,333:34,20
Lukas Märtens 54,18
Melvin Imoudu 1:00,32
Luca Nik Armbruster 51,21
Josha Salchow 48,30
3:43,51
Lukas Märtens 54,18
Lucas Matzerath 59,19
Angelina Köhler 56,33
Nina Holt 53,81
3:46,704x100m Lagen Mixed3:46,703:43,51
Lukas Märtens 54,18
Lucas Matzerath 59,19
Angelina Köhler 56,33
Nina Holt 53,81
3:24,90
Nina Holt 53,81
Nina Jazy 54,71
Josha Salchow 48,02
Rafael Miroslaw 48,36
3:28,424x100m Freistil Mixed3:28,423:24,90
Nina Holt 53,81
Nina Jazy 54,71
Josha Salchow 48,02
Rafael Miroslaw 48,36
Stand 03.05.2025
21:00 Uhr